Choralbearbeitungen von Frühbarock bis Spätromantik
aus dem deutschen Sprachraum
evangelische Kirche Flawil (Feld)
mit Verena Förster
Analyse – Methoden zum Üben – Aufführungspraxis
Sa 22. August und Sa 05. September 9:00 – 16:30
Der Kurs richtet sich an neben- und hauptamtlich tätige Organistinnen und Organisten, Studierende und fortgeschrittene Laien.
Die Goll-Orgel von 1911 in der evangelischen Kirche Flawil im Feld ist ein bedeutendes Beispiel der Orgelbaukunst der Zeit des Jugendstils. 2018 wurde das selten authentisch erhaltene Instrument durch die Erbauerfirma Goll bis ins Detail wieder auf ihren ursprünglichen Zustand hin restauriert. Nachdem die restaurierte Orgel letztes Jahr von den St. Galler Orgelfreunden bereits vorgestellt wurde, bieten wir nun mit dem Kurs die Gelegenheit selbst auf ihr zu spielen (Infos zur Orgel findet man in Bulletin 2019/1 und 2008/1 der Orgelfreude).
Die neue Orgel von Mönch & Prachtel hat, infolge des wiedererstandenen barocken Klangideals, ab 1977 das „Fin de siècle- Instrument“ von Goll ersetzt. So haben wir in dem Kurs die Möglichkeit an allen Stücken auf einem stilistisch passenden Instrument zu arbeiten. Aber auch der Weg zu einer möglichst befriedigenden Interpretation auf der nicht zur Literatur passenden Orgel wird Thema dieses Kurses sein.
Zwischen den beiden Kurstagen hat es Zeit, um mit dem Erlernten an der eigenen Orgel Erfahrungen zu sammeln.
Verena Förster, geboren 1969 in München, studierte 1991-97 Orgel bei Karl Mareen am Leopold Mozart-Konservatorium Augsburg. Neben einem dreijährigen Aufbaustudium bei Jean-Claude Zehnder an der Scola Cantorum Basel nahm sie an Meisterkursen bei Felix Friedrich, Reinhard Jaud, Andrea Marcon, Harald Vogel u.a. teil und studierte von 1997-2002 Musikwissenschaft, Pädagogik und Germanistik in München und Basel. Sie erteilte 1996-2005 den Führungsaufsehern des Deutschen Museums in München Orgel- und Cembalounterricht, arbeitete 1998-2002 als studierende Assistentin von Prof. Wulf Arlt am Musikwissenschaftlichen Institut Basel und war von 2001-2002 Musiklehrerin in Riehen (Basel) und Brugg (Aargau). Seit 2002 ist sie Organistin der evang. ref. Kirchgem. St. Gallen Centrum und Dozentin für Orgel und Musiktheorie an der evangelischen Kirchenmusikschule (EKMS) der Musikakademie St. Gallen. Sie konzertiert in verschiedenen Ländern Europas und spielte sechs CD's an stilistisch ausgewählten Orgeln ein, zuletzt 2014 an der Orgel der Kirche St. Mangen. Im Studienjahr 2005/6 wirkte sie als Dozentin für Lehrpraxis im Fach Orgel am Konservatorium Feldkirch (A). 2005 gab sie für den Solothurner Organistenverband einen Kurs zum Thema „Alte Musik im Gottesdienst“. Von 2007-15 leitete sie jeden Sommer die „Orgelwoche Obwalden“. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Verena Förster mit der Verknüpfung von musikalischer Analyse und Interpretation sowie mit Fragen zum Thema „Üben“ und hat eigene Strategien zum effizienten Erlernen von Stücken erarbeitet. Seite wenden
Die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer sind gebeten jeweils:
eine Choralbearbeitung (oder mehrere) aus Frühbarock bis Klassik und
eine Choralbearbeitung (oder mehrere) aus der Romantik aus dem deutschen Sprachraum vorzubereiten.
Die Wahl der Stücke ist frei.
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Orgelkurs in Pfäfers an der Abbrederisorgel von 1694 mit Stephan Thomas am 7. September 2019
"am authentischen Instrument"
Orgelwerke des süddeutschen Barock
Orgelkurs Pfäfers
Kurs an der Abbrederisorgel von 1694 in der Stiftskirche Pfäfers
"Orgelmusik des Süddeutschen Barock"
mit Stephan Thomas
am Samstag 7. September 2019 10:00 - 16:00
Begegnung mit der bedeutenden historischen Orgel unserer Region
Stephan Thomas (*1962) hat Orgel, Musiktheorie und Musikwissenschaft studiert. Seit 1989 ist er Organist der reformierten Stadtkirche St. Martin in Chur. Daneben versieht er verschiedene Lehraufträge, u.a. an der DKMS/EKMS in St. Gallen. Weitere Tätigkeitsfelder sind Konzerte, Komposition und Kulturjournalismus.
Zu seinem Kurs schreibt er:
Die süddeutsche Orgelmusik des Barock ist im allgemeinen weniger bekannt als die zeitgleiche aus Norddeutschland. Buxtehude, Böhm und Lübeck sind in den Notenschränken der Organistinnen und Organisten präsenter als Froberger, Kerll und Muffat - wobei wir "süddeutsch" als Sprachraum verstehen und natürlich auch Österreich und die Schweiz dazu zählen. Bei Laien oder kleinen Instrumenten mag dabei eine Rolle spielen, dass die süddeutsche Literatur selten Pedal einsetzt. Ganz allgemein soll aber dieses Repertorie nicht unterschätzt werden. Die gross angelegten Stücke von Johann Jakob Froberger oder Georg Muffat stehen an kompositorischer Dichte und technischem Anspruch nicht hinter ihren norddeutschen Pendants zurück. Zahlreich sind aber auch die kürzeren und einfacheren Werke, die mit vertretbarem Aufwand für die liturgische Praxis erarbeitet werden können. Das ausserordentliche Instrument in Pfäfers, zweifellos eine der bedeutendsten historischen Orgeln der Ostschweiz, eignet sich ideal für die Wiedergabe der süddeutschen Barockmusik. Interessanter- und atypischerweise verfügt sie aber auch über ein gut ausgebautes Pedal.
Disposition der Abbrederisorgel von 1694 im Psallierchor der Stiftskirche Pfäfers:
Dank des glücklichen Umstandes, dass ab 1912 auf der neuen Orgel auf der Südempore gespielt wurde blieb die Abbrederisorgel in der Stiftskirche Pfäfers unverändert erhalten. Bei der 1972 erfolgten, für die Zeit vorbildichen Restaurierung durch Orgelbau Kuhn wurde neu lediglich, auf Wunsch des Architekten, die originale Keilbalganlage durch ein modernes Gebläse ersetzt. Erfreulicherweise entschied man sich erstmals, gegen grosse Widerstände, für eine mitteltönige Stimmung (nach Arnold Schlick).
Der Kurs bietet im Rahmen einer fundierten Einführung in die reichhaltige Orgelmusik des süddeutschen Barock mit zahlreichen Beispielen durch Stephan Thomas auch Gelegenheit selbst Orgelstücke aus dem süddeutschen Barock auf dem authentischen Instrument zu spielen, Erfahrungen mit der mitteltönigen Stimmung zu machen und interpretatorische Anregungen durch Stephan Thomas zu erhalten. Hierfür können nach freier Wahl Orgelstücke des süddeutschen Barock vorbereitetet werden, wobei zu berücksichtigen ist, dass aufgrund kurzen Oktav im Bass die Töne Fis, Gis fehlen und die Töne C, D, E auf den Tasten E, Fis, Gis erklingen. Möglich sind Werke von z.B. Hans Leo Hassler, Christian Erbach, Jakob Froberger, Johann Kaspar Kerll, Georg Muffat, Gottlieb Muffat, Johannes Speth, F.X.A.Murschhauser, J.C.F.Fischer, Johann Ernst Eberlin, Carlmann Kolb, G.J. Vogler, Georg Matthias Monn, aber auch von weniger geläufigen Komponisten wie Valentin Dretzel, Johann Staden, Joh. Xaver Nauss, Fr.M.Königsperger, Johann Caspar Ett Johann Erasmaus Kindermann, Johann Pachelbel und vom so häufigen „Anonymus“. Es ist von Vorteil, die zum Vortrag kommenden Werke vorher, z.B. bei der Anmeldung, anzugeben
Reading Session
10. 2018 November 9:00 -11:30 Reformierte Kirche Herisau
Thema: Reformierte Gesänge
Ein offenes Forum zum Erfahrungsaustausch, Kennenlernen von Chorliteratur und gemeinsamem Singen
für Chorleiterinnen und Chorleiter, Chorsängerinnen und Chorsänger
alle sind eingeladen zum Thema passende Chorliteratur mitzubringen
für einen gemütlichen z'Nüni ist gesorgt
Orgelmusik der Reformationszeit
Kurs mit Stephan Thomas an der Abrederisorgel in der Klosterkirche Neu St. Johann
8. September 2018 10:00 - 12:00 und 14:00 - 17:00
Frühjahrsorgelstamm
5. Mai 2018 Kirche Heiligkreuz St. Gallen
Thema: Organo semper reformanda, die reformierte Orgel
Ein offenes Forum für Organistinnen und Organisten zum Erfahrungsaustausch und kennenlernen von Orgelliteratur
Alle sind eingeladen geeignete Orgeliteratur zum Thema mitzubringen und so man will auch vorzutragen
für einen kleinen z'Nüni ist gesorgt.
ORGELMUSIK ZUM REFORMATIONSSONNTAG - EINE FESTE BURG IST UNSER GOTT
SAMSTAG 11. NOVEMBER 2017
0900 Uhr - 1130 Uhr
REFORMIERTE KIRCHE HERISAU
Einführung
zum Thema – freie Gesprächsrunde – Vorstellen geeigneter
Orgelliteratur
Der nächste Orgelstamm steht unter dem Zeichen des Reformationsjubiläums. Als Luther seine 95 Thesen veröffentlichte hatte der Neubau der spätgotischen Kirche in Herisau gerade begonnen doch bereits neun Jahre später diente sie dem reformiertem Glauben - bewegte Zeiten – Umbruchzeiten.
Auch heute leben wir in einer bewegten Zeit, einer Umbruchzeit. Auf der blauen Fahne über der Eingangsfront der Kirche ist ein Zitat aus Jeremia zu lesen: ICH WILL EUCH EINE ZUKUNFT UND EINE HOFFNUNG GEBEN! Auch wir Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen sind aufgerufen für die Zukunft und Hoffnung der Kirche und der Kirchenmusik zu wirken. Im Orgelstamm werden im offenen Gespräch aktuelle Aspekte unserer Arbeit besprochen und im gegenseitigen Vorspielen vielfach erfrischend zeitgemässe Orgelstücke vorgestellt. Alle Organistinnen und Organisten sind herzlich eingeladen dieses für unsere Tätigkeit wichtige Forum durch ihr Dabeisein zu bereichern und wertvolle Anregungen zu erhalten. Nehmen wir die Gelegenheit des Reformationsjubiläums wahr um bewusst sowohl zurück als auch nach vorn zu schauen.
Kirchenmusiktag 2017 Wil
Am 18. Februar 2017 veranstalteten der Kirchenmusikerverband St. Gallen - Appenzell gemeinsam mit der Arbeitstelle Populäre Musik einen Kirchenmusiktag in Wil. Thema des Tages war die Begegnung und der Austausch von klassischen KirchenmusikerInnen und PopularmusikernInnen durch verschiedene thematische Workshops, Referate, gemeinsames Musizieren, Feiern und persönliche Begegnungen.
Eine muntere Schar von 30 Interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand sich am Morgen ab 9:00 im evang. Kirchengemeindezentrum der Kreuzkirche in Wil ein zu einem Ankommen mit Kaffe und Gipfeli. Eine angeregte, offene und kommunikative Stimmung, die spontan entseht wenn sich zahlreiche positiv eingestellte, interessierte und engagierte Menschen zu einer Tagung zusammenfinden, trug uns durch den ganzen Tag.
Im Laufe des Tages wurden unter der Leitung von Stephan Giger mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwei Chorwerke einstudiert, beides „Halleluja-Vertonungen“ eines im klassisch-modernen Stil und eines im populären Stil, beides Kompositionen der den Tag auch musikalisch mitgestaltenden Referenten Bernhard Ruchti und Andreas Hausammann. Die beiden Chorwerke wurden im abschliessenden Gottesdienst uraufgeführt.
Die beiden grossen Arbeitsblöcke des Tages wurden jeweils von einem „Eingangsspiel“ am Flügel eröffnet, am Morgen von Bernhard Ruchti und nach dem Mittag von Andreas Hausammann
Im Zentrum des Vormittages standen die drei Referate zum Thema „Wie sieht moderne Kirchenmusik aus“, jeweils aus der Sicht des klassichen Kirchenmusikers, des Popularmusikers und des Pfarrers wurden gehalten von Bernhard Ruchti, Andreas Hausammann und dem Pfarrer der Kreuzkirche Wil, Christoph Casti, der auch als Moderator uns durch den Tag führte und den abschliessenden Gottesdienst gestaltete.
Einer kurzen Kaffeepause folgte eine angeregte, einstündige Podiumsdiskussion zum behandelten Thema, in der die Referenten dem Plenum Rede und Antwort standen und auch zahlreiche wertvolle Beiträge aus dem angeregt mit diskutierenden grossen Kreis kamen.
Das von Mitgliedern der Kirchgemeinde liebvoll zubereitetete und servierte gemeinsame Mittagessen am Ort kräftigte uns auf köstliche Weise und war eine willkommene Gelegenheit für persönliche Begegnungen und Gespräche.
Am Nachmittag lag der Schwerpunkt auf den 5 Workshops die dazu dienten den klassischen KirchenmusikInnen mit den Praktiken der Popularmusik vertraut zu machen wie „Die Band das fremde Wesen“ und ein Cajon-Workshop und andererseits PopularmusikerInnen den Bereich der klassischen Kirchenmusik näherzubringen wie „Die Orgel das fremde Wesen“. Andere boten aber auch Gelegenheit sich im vertauten Fach weiterzubilden, wie ein Workshop zur Orgelimprovisation und einer zum „Choräle poppig begleiten“. Der Workshopblock wurde zweilmal abgehalten, damit jede/r die Möglichkeit hatte zwei davon zu besuchen.
Beschlossen wurde der Tag mit einem feierlichen Gottesdienst in dem die Themen des und das Erarbeitete des Tages miteinflossen, eröffnet von einem festlichen im klassich-modernen Stil improvisieten Orgeleingangspiel von Bernhard Ruchti, die kirchenmusikalisch inspirierte Predigt von Christoph Casti umrahmt von den stimmungsvollen gross angelegten vom Chor einstudierten „Hallelujas“ der Chor beim Wiederherabkommen von der Empore begleitet von einem improvisierten „Cajon-Conductus“ von Markus Brechbühl und beschlossen von einem schmissigen Ausgangsspiel von Andreas Hausammann am Piano mit Band.
An diesem reich erfüllten Tag durften wir erneut erfahren, wie die Arbeit mit Musik die Menschen vebindet und erhebt, dass klassische und populäre KirchenmusikerInnen die besten Freunde sind und gerne von einander lernen und welch grosse Bedeutung die Musik, die klassische und die populäre, für den Gottesdienst und die Kirche haben.